m edizin 30 Lebensretter 4 2016 Standardisierungen bei Datensammlung und analyse auf den Weg gebracht Vor während und in der Nachbereitung des Weltkongresses Drowning Preven tion in Potsdam 2013 hat eine inter nationale Expertengruppe unter Betei ligung der DLRG daran gearbeitet die Empfehlungen für eine standardisierte Datensammlung und analyse von Er trinkungsunfällen aus 2002 weiterzu entwickeln Nachdem im Oktober 2015 aktualisier te Leitlinien für die Wiederbelebung an der viele der Mitglieder dieser Gruppe mitgearbeitet hatten herausgegeben wurden konnte in der Folge auch der Prozess der Meinungsbildung zur Daten erfassung von Ertrinkungsunfäl len abgeschlossen und wissenschaftlich veröffentlicht werden Damit wird es möglich sein Datenban ken anzulegen die eine valide Grund lage für Aussagen über die Prävention und Behandlung von Ertrinkungsunfäl len darstellen Es zeichnet sich derzeit ab dass den entscheidenden Faktor für den Ausgang von Ertrinkungsunfällen alleine die Zeit darstellt in der die Atemwege eines Menschen unter Wasser waren Die Abbildungen veranschaulichen dass auch das Überleben eines Ertrinkungs unfalls mit schwerwiegenden gesund heitlichen Beeinträchtigungen verbun den sein kann Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht davon aus dass weltweit zu jedem tödlichen Ertrinkungsunfall ein bis drei Patienten mit schwerer Hirnschädigung hinzukommen Entsprechende Daten für Deutschland werden offiziell nicht erhoben Umfra gen geben aber immer wieder starke Hinweise darauf dass auch hierzulande auf jeden registrierten tödlichen Ertrin kungsunfall mindestens ein Fall kommt in dem der Patient einen schweren Hirnschaden erleidet Dies unterstreicht dass auch in einem Land mit maximalen Möglichkeiten der rettungsdienstlichen Erstversorgung der intensivmedizinischen Weiterbe handlung und der rehabilitationsme dizinischen Nachsorge der entschei dende Ansatzpunkt solche Ereignisse zu vermeiden die Prävention mit all ihren Facetten der Aufklärung Aufsicht und dem Erlernen von Schwimm und Rettungsfertigkeiten sein muss Dr med Ulrich Jost Stellv Bundesarzt Idris A H Berg R A Bierens J et al Recommended guidelines for uniform reporting of data from drowning the Utstein style Resuscitation 2003 59 45 57 Drowning ILCOR Scientific Evidence Evaluation and Review System Verfügbar über https volunteer heart org apps pico pages task forcesubject aspx TFS 32 p co quest 8562015 Im Druck in Resuscitation und Circulation Idris A H Bierens J et al contributing Jost U Recommended Guidelines for Uniform Reporting Data from Drowning Related Resuscitation Report from the 2013 Potsdam Utstein Style Conference Quan L Bierens J et al Predicting outcome of drowning at the scene Resuscitation 2016 104 63 75 World Health Organization Global Report on Drowning 2014 ISBN 9789241564786 www who int Bierens J Herausgeber Drowning Heidelberg Springer 2015 Tote nach Ertrinkungs unfällen sind nur die Spitze eines Eisberges Systematik des Verlaufes nach Ertrinkungsunfällen Langzeitergebnisse nach Ertrinkungsunfällen zeigen dass das Überleben mit schweren gesundheitlichen Folgen verbunden sein kann ERTRINKUNGUNFÄLLE LITERATURQUELLEN 30 Medizin LR 4 16 indd 30 05 12 2016 11 26 16

Vorschau Lebensretter 4/2016 Seite 30
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