M e t a l l R u b R i k 247METALL 65 Jahrgang 6 2011 M e t a l l w i R t s c h a f t 9 5 ferverbrauch die Schwelle von 10 Mio t überschreiten Strategische Sondermetalle Risiken wegen unverminderter Importabhängigkeit Die Nachfrage der Industrie nach Stra tegischen Sondermetallen nimmt so die Analyse des VDM weiter zu Deutsch land und die EU seien hier jedoch bekanntlich von Importen insbesonde re aus China abhängig Ein Aufbau von Minen in Deutschland sei kommerziell schwierig Gleichzeitig setzt die Bundes regierung auf Elektrofahrzeuge Photo voltaik Windkraftanlagen und andere Zukunfts Technologien die allesamt strategische Sondermetalle benötigen Die notwendigen Importe unterlägen aber sowohl geopolitischen Unwägbar keiten und als auch Wechselkursschwan kungen Zusätzlich würden die Probleme durch massive Regulations und Verord nungswut der Bundesrepublik und der Europäischen Union erschwert Aufgrund der politischen Vorgaben kön ne auch das Recycling von Strategischen Sondermetallen in Deutschland nicht kommerziell betrieben werden Der Grund hierfür liege u a in den kom plexen Vorgaben der europäischen und deutschen Verordnungen Langwierige Genehmigungsverfahren Chemikalien verordnungen und Auflagen erschwer ten den Aufbau eines effizienten Recy clingsystems für diese wertvollen Roh stoffe Dabei wäre die Unterstützung des Recyclings Strategischer Sonderme talle als Rohstoffquelle die notwendige politische Antwort auf die Importab hängigkeit Deutschlands und Europas meint VDM Vorstandsmitglied Gunther Maassen Konfliktrohstoffe EU Verordnung verbesserungswürdig Die EU Kommission hat am 05 März 2014 den Entwurf der Verordnung zur Schaffung eines Unionssystems zur Selbstzertifizierung der Erfüllung der Sorgfaltspflicht in der Lieferkette durch verantwortungsvolle Einfuhr von Zinn Tantal Wolfram und Gold aus Konflikt und Hochrisikogebieten vorgelegt Die Verordnung sieht ein freiwilliges Selbstzertifizierungssystem für die europäischen Importeure von Zinn Tantal Wolfram und Gold vor Der VDM begrüßt dass Sekundärroh stoffe die aus Schrotten oder anderen recycelten Quellen stammen aus dem Anwendungsbereich der Verordnung ausgenommen werden Denn ein Her kunftsnachweis sei bei der Vielzahl der Umarbeitungsprozesse faktisch nicht möglich Kritisch zu sehen ist dass Annex I der Verordnung noch Produk te bzw Formate enthält die sowohl aus Primär als auch Sekundärmaterial her gestellt werden können Entsprechend müssen Sekundärrohstoffe auch aus dem Annex I herausgenommen werden um Rechtsunsicherheiten zu vermeiden erklärt VDM Hauptgeschäftsführer Ralf Schmitz Der Anwendungsbereich der Verord nung umfasst sämtliche Konflikt und Hochrisikogebiete die nach Kriterien wie fragiler Staatlichkeit Verstößen gegen internationales Recht und Men schenrechtsverletzungen definiert sind Die Definition der betroffenen Gebie te ist aber völlig unbestimmt und bietet erheblichen Interpretationsspielraum Die Identifizierung der Gebiete wird auf die Rohstoffimporteure verlagert kritisiert Schmitz Die Importeure müs sen selbst politisch beurteilen welche Gebiete unter die gegebene Definition fallen Damit entstünden nicht tragba re Rechtsunsicherheiten zu Lasten der Unternehmen die sich freiwillig zertifi zieren wollen Der bürokratische Aufwand für die Zertifizierung sei enorm Die Beschaf fung und Aufbereitung der Informati onen die Aufnahme der maßgeblichen Standards in die Lieferkettenpolitik die Implementierung eines Risikomanage mentsystems und die Notwendigkeit eines unabhängigen Auditors bedeu ten signifikant höhere Kosten für die Unternehmen Es bestehe die Gefahr von doppelten Berichts und Zertifizie rungspflichten durch fehlende Kompa tibilität mit der EU Zertifizierung Die vollständige Offenlegung der Handels kette birgt für die Metallhändler die große Gefahr der Handelsumgehung durch die Unternehmen der nachgela gerten Wirtschaftszweige Das durch langjährige Erfahrung und Expertise erworbene spezifische Fachwissen um die Marktstrukturen Marktteilnehmer und Marktbedingungen wird durch die Transparenzverpflichtung allen Markt teilnehmern zugänglich gemacht so Schmitz weiter Geschäftsklimaindex spiegelt Marktlage Der VDM Geschäftsklimaindex belegt dass sich der Markt für den Metallhandel im Verlauf des Jahres 2014 kontinuierlich verschlechtert hat Der anhaltend negati ven Beurteilung der Lage hat sich im Ver lauf des Jahres auch die Erwartung ange passt Waren noch im 2 Quartal 2014 die Erwartungen der Metallhändler deutlich positiver als ihre Beurteilung der tatsäch lichen Geschäftslage so haben sich die Erwartungswerte zum Jahresende hin kontinuierlich auf die schwachen Werte der Lagebeurteilung zubewegt Das schwache Geschäftsjahr 2014 schlägt sich auch in der VDM Mitgliederent wicklung nieder Die Zahl der Ver bandsaustritte übertraf um 60 die der Verbandseintritte Somit hat der VDM erstmals seit zehn Jahren mehr Mitglie der verloren als neue hinzugewonnen Die Hauptgründe für die Verbandsaustritte lagen in Insolvenzen und der Verschlech terung der wirtschaftlichen Lage Hoffnung auf konjunkturellen Aufschwung Hingegen gibt die aktuelle Marktent wicklung Anlass zur Hoffnung für den Metallhandel Seit Beginn des 2 Quartals 2015 beurteilen erstmals seit 12 Monaten über die Hälfte aller VDM Mitgliedsun ternehmen 55 ihre Geschäftslage positiver als in den Quartalen davor Nach drei aufeinanderfolgenden Quar talen der Abwärtsbewegung ist der Geschäftslage Index des Metallhandels infolge der mehrheitlich positiven Lage beurteilung kräftig angestiegen und hat innerhalb des gesamten Erhebungs zeitraums seit 2013 seinen Höchststand erreicht Der Metallhandel hofft auf einen konjunkturellen Aufschwung so VDM Präsident Thomas Reuther Metall Kontakt zur Redaktion metall redaktion gdmb de

Vorschau METALL 6/2015 Seite 39
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