Lebensretter 3 2018 15 a ktuell Alina Stein rettete zwei Kinder Dafür haben sie DLRG Wachleiter Michael Arens rechts und der stellvertretende Bürgermeister des Ostseebades Damp Uwe Wichert im Beisein ihrer Mutter ausgezeichnet Fo to t üx en mehr dass es leider auch in die andere Richtung gehen kann beklagt DLRG Sprecher Achim Wiese Allein im bereits sehr warmen April verstarben mit 37 Menschen zwölf mehr als im Vergleich zum Vorjahr der Mai folgt mit zehn Fäl len mehr 51 gegenüber 41 Todesfalle unbewachte Gewässer Die meisten Ertrinkungsfälle ereignen sich wie so oft an den ungesicherten Ba destellen vor allem im Binnenland Dort kamen 384 Menschen ums Leben das sind fast 90 Prozent der Gesamtzahl 138 Personen starben in Flüssen 208 in Seen und Teichen 18 in einem Kanal Das Er trinkungsrisiko an diesen Badestellen ist sehr hoch da sie eben nicht bewacht werden ein Ertrinkender hat hier wenig Aussicht auf Rettung Daher fordern wir dringend mehr Bewachung im Binnen land durch unsere Rettungsschwimmer Nur so können die Zahlen gesenkt wer den beteuert Wiese Hier seien beson ders Länder Kommunen und Badbetrei ber in der Pflicht für mehr Sicherheit zu sorgen ein schlichtes Badeverbotsschild reiche nicht aus In Schwimmbädern fan den 19 Badegäste den nassen Tod Nahezu unverändert ist die Zahl tödlicher Unfälle an den Küsten was die gute Leis tung der Einsatzkräfte im Zentralen Was serrettungsdienst widerspiegelt 23 Op fer zwei in der Nord 21 in der Ostsee sind hier zu beklagen 2017 waren es im gleichen Zeitraum 25 Auch hier ertrinken die Menschen vor allem an unbewachten Stränden Im Geschlechtervergleich liegt der Anteil der Frauen bei rund 18 Prozent Männer sind weiter die Risikogruppe Leicht sinn Risikobereitschaft Selbstüberschät zung und Alkohol sind hier die Hauptur sachen erläutert der Pressesprecher Rückläufige Schwimmfähigkeit Zu viele Menschen ertrinken also noch immer an unbewachten Badestellen Neben den oben genannten Gründen gehört die rückläufige Schwimmfähig keit der Deutschen ebenfalls dazu Rund 60 Prozent der Zehnjährigen sind keine sicheren Schwimmer so eine repräsen Ehrung für Jonas Wendlandt links und zwei weitere Lebensretter durch DLRG Präsident Achim Haag Fo to S as ch a W al th er tative forsa Umfrage aus dem Jahr 2017 Hierfür spielen die anhaltenden Bäder schließungen eine nicht unwesentliche Rolle Da Schwimmbäder für Kommu nen so gut wie immer ein Zuschussbe trieb sind werden viele Bäder geschlos sen oder oft in sogenannte Spaßbäder umgewandelt In denen ist an Schwim mausbildung dann nicht mehr zu den ken Allein im vergangenen Jahr wurden 50 Schwimmbäder geschlossen darun ter elf Freibäder insgesamt waren 105 von der Schließung bedroht Neuer Goldener Plan gefordert Gerade Freibäder sind Orte an denen alle Gesellschaftsschichten zusammen treffen ob auf der Rutsche oder am Kiosk Ein Freibad ist nicht nur Freizeit stätte sondern auch Sozial Bildungs und Kulturstätte verdeutlicht Wiese Nicht jeder könne sich jedes Jahr Urlaub leisten nun werden die Alternativen we niger Viele Grundschulkinder haben zu dem in der Folge kein Schwimmbad mehr in der Nähe oder müssen lange Fahrten auf sich nehmen um überhaupt am Schwimmunterricht teilnehmen zu können Wiese Wir fordern daher einen Goldenen Plan ähnlich dem Ende der 1950er Jahre Bund Länder und Kommu nen müssen gemeinsam an einem Strang ziehen um hier gerade den klam men Kommunen unter die Arme zu grei fen Bäder zu erhalten und die Sportstät tenvorsorge zu garantieren Christopher Dolz

Vorschau Lebensretter 3/2018 Seite 14
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