m edizin 18 Lebensretter 3 2018 QUALITÄTSSICHERUNG IN DER ERSTE HILFE AUSBILDUNG Mehrwert oder Mehrarbeit Die Lernerorientierte Qualitätssicherung LQW ist ein Verfahren zur Qualitätsentwicklung und testierung aus der Weiterbildung für die Weiterbildung Warum kam dieses Thema überhaupt auf Dazu führten sowohl teilnehmer und nutzerbezogene Gründe mitarbeiterbezogene gesellschaftsbezogene sowie auftragge ber und finanzierungsbezogene Gründe Geplantes organisationales Lernen findet vor allem statt wenn Organisationen in der Lage sind sich aus der Perspektive ihrer Abnehmerumwelt und das ist für Weiterbildungsorganisatio nen vor allem die Perspektive der Lernenden zu beobachten und daraus systematische Konsequenzen für ihre Qualitätsent wicklung abzuleiten heißt es im LQW Handbuch S 62 Nun ist die DLRG als Wasserrettungsorganisation kein Weiterbil dungsträger allerdings kann ein erfolgreicher Einsatz in allen Bereichen der DLRG nur durch hoch qualifiziertes und gut aus gebildetes ehrenamtliches Personal garantiert werden So ist es also sowohl für die eigenen Einsatzkräfte als auch für die von uns für andere Betriebe ausgebildeten Ersthelfer sinnvoll wenn sich die jeweiligen Gliederungen mit dem Thema Qualitätssiche rung in der Ausbildung beschäftigen Ziel soll es sein dass jede Organisation begründet das tut was zu ihr passt und was zu ei ner Verbesserung der Lernqualität ihrer Zielgruppe beiträgt Hierzu gehören verschiedene Lernebenen wobei in Lernen des Individuums Helfer der DLRG oder auch Ersthelfer im Be trieb und Lernen der Organisation DLRG Gliederungen un terschieden wird In der DLRG sind wir durch unsere Ausbildungsvorschriften AV gut aufgestellt sofern sich alle Ausbilder an diese halten Ände rungen der PO Medizin und beispielsweise der AV Erste Hilfe sind bereits Beispiele für einen qualitativen Lernsprung Bisheri ge Lernziele sind angepasst worden zum Beispiel Entwicklung der HLW Beatmung aber auch Anregungen für den Einsatz al ternativer Methoden tragen zur Qualitätsverbesserung bei und führen so zu einer verbesserten Wissensstruktur beim Lernen den die auch für einen optimalen Einsatz in der Praxis sorgt Eine weiterführende Reflexion eingesetzter Lernmethoden und auch von Prozessen innerhalb der Ausbildungsbereiche kann alle Beteiligten sowohl auf Ebene der Helfer als auch der Gliede rung z B die Ausbilder als Team kontinuierlich zu einer Verbes serung führen ohne hier bestehende Ausbildungs oder andere Vorschriften infrage zu stellen Wie werden ehrenamtliche Helfer für die Einsatzbereiche ge wonnen und gehalten Wie können Ausbildungswochenenden methodisch sinnvoll und abwechslungsreich gestaltet werden Wie soll die kontinuierliche Fortbildung der Einsatzkräfte ge währleistet werden Wie sorgen wir für die korrekte Umsetzung aller AVs in unserer Gliederung Diese und weitere Fragen kön nen im Rahmen des Qualitätsmanagements von den Ausbildern diskutiert werden Hierbei ist auch der Einsatz agiler Methoden denkbar Doch wie kommt hier das Trendthema Agilität zum Einsatz und was heißt das überhaupt Agil ist das Gegenteil von schwerfällig träge unbeweglich Was bedeutet das für die Teamarbeit Der Begriff kommt ursprünglich aus dem Bereich von IT Projekten Agile Methoden versuchen schwerfällige Planung aufzubre chen und offen zu sein für Veränderungen Es geht dabei fast immer um die Zusammenarbeit in Teams und entsprechende Verantwortlichkeiten Klare Ziele und Leitlinien um in der Arbeit besser mit Verän derungen und Unerwartetem umzugehen Team und Mitglieder übernehmen Verantwortung für ihre Arbeit und entscheiden über das detaillierte Vorgehen Man schafft Transparenz indem man die Aufgaben und die Abläufe sichtbar macht Einfache klare Regeln und Werkzeuge sorgen für direkte Kommunikation und abgestimmte Vorgehensweisen Rituale und Kreisläufe ermöglichen eine gemeinsame Be trachtung des eigenen Tuns und der Ergebnisse Individuum Organisation Lernen 1 Ordnung Quantitativer Zuwachs von Wissen Gelegentliche Verbesserung vorhandener formaler Strukturen Prozesse und Regeln Reflexion 1 Ordnung Problematisierung begrenzter Lernerfolge und bisheriger Lernstrategien Ergebnis Verbesserung der Lernstrategien Problematisierung des begrenzten Nutzens der unsystematischen Verbesserungen Ergebnis Systematische und kontinuierliche Verbesserung vorhandener formaler Strukturen Prozesse und Regeln Einführung Kontinuier licher Verbesserungs prozesse Qualitativer Lernsprung Lernen 2 Ordnung Neu Umordnung der bisherigen Wissensstruktur Neu Umordnung vorhandener sowie Implementierung neuer formaler Strukturen Prozesse und Regeln Einführung systema tischer Struktur Prozess und Regel innovationen Reflexion 2 Ordnung Problematisierung der bisherigen Lernziele Ergebnis Veränderung bisheriger und Aufstellung neuer Lernziele Problematisierung der bisherigen Organisa tionsstrategien und ziele Ergebnis Veränderung bisheriger und Aufstellung neuer Organisationsstrategien und ziele Handbuch LQW S 63 Das Thema Qualität und Einhaltung von Standards in der Erste Hilfe Ausbildung hat seit den veränderten Anfor derungen Einführung der Qualitätssicherungsstelle Erste Hilfe der gesetzlichen Unfallversicherer vermehrt Einzug in die Diskussionen im Bereich Medizin gehalten

Vorschau Lebensretter 3/2018 Seite 17
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