Lebensretter 3 2018 29 b undesweit Freitag 1 Juni 2018 In der Eifel im Groß raum Bitburg toben sich schwere Gewit ter aus Es fallen starke Niederschläge die den Fluss Prüm und den Pegelstand des Stausees Biersdorf der im Flusslauf der Prüm in der Verbandsgemeinde Bit burger Land liegt stark ansteigen lassen Am Vormittag wird Thomas Rößler Leiter Einsatz des Bezirks Eifel Mosel telefo nisch durch die Technische Einsatzleitung TEL Bitburg Prüm darüber in Kenntnis gesetzt dass sich die Hochwassersitua tion in der Ortslage Biersdorfer Stausee kritisch entwickelt und womöglich Unter stützung durch Wasserrettungseinheiten benötigt wird Nach der telefonischen Rücksprache mit dem Wehrleiter der Verbandsgemeinde Schweich und dem Kreisfeuerwehrins pekteur Trier Saarburg wird ein überört liches Ausrücken der Einheiten geneh migt Rößler versetzt daraufhin tele fonisch die Ortsgruppen Schweich Trier Stadt und Oberweis in den Voralarm Um 15 10 Uhr spitzt sich die Lage am Stausee dermaßen zu dass die DLRG Ein heiten Oberweis und Schweich alarmiert und in das Einsatzgebiet geschickt wer den Die Kräfte aus Oberweis unterstüt zen die Feuerwehr beim Verbau von Sand säcken und sichern die Arbeiten mit Strömungsrettern ab Um 17 15 Uhr schließt sich die Einheit Schweich mit den inzwischen ebenfalls alarmierten Einheiten Trier Stadt Wittlich und Konz im Bereitstellungsraum Konz zusam men Parallel wird ein DLRG Fachberater in die TEL abgestellt Ab 19 45 Uhr unterstützen die Einheiten des Bezirkes Eifel Mosel die Aufbauarbei ten von Hochwasserschutzeinrichtungen im Raum Oberbillig Die zuständige Ein satzleitung beschließt das Hochwasser des Stausees kontrolliert abzufluten wes halb bewohnte Gebiete am Fluss Prüm unterhalb des Stausees sicherheitshalber evakuiert werden Parallel stellt Rößler bei der Leitung Ein satz des DLRG Landesverbandes Rhein land Pfalz die Voranfrage ob bei längerer Einsatzdauer Kräfte zur Ablösung aus an deren Bezirken gerufen werden können Binnen zwei Stunden melden die Bezirke Rhein Mosel und Nahe Hunsrück dass vier Strömungsretter Trupps kurzfristig in Marsch gesetzt werden können Wenig später meldet auch der Bezirk Rheinhes sen das mindestens ein Trupp bereitsteht Durch ein Abklingen der Wetterlage ver schärft sich die Hochwassersituation nicht mehr weiter und gegen 21 30 Uhr werden die Einheiten Trier Konz und Oberweis vorerst in die Nachtruhe entlassen Die Einheit Schweich bleibt in der Ortslage Oberbillig noch bis 22 30 Uhr im Einsatz und wird dann ebenfalls entlassen Auch für die über den Landesverband vor alarmierten Kräfte wird Entwarnung ge geben Da sich die Lage im Laufe der Nacht zum 2 Juni weiter entspannt Fo to B ez ir k H ag en En ne pe R uh r Der Bezirk Hagen Ennepe Ruhr hatte im vergangenen Jahr die 45 Deut schen Meisterschaften im Rettungs schwimmen ausgerichtet Für uns war das eine tolle Sache aber auch eine besondere Herausforderung so die stellvertretende Bezirksvorsitzen de Bärbel Brünger Mitte Juni fand nun für die rund 150 aktiven Helfer die Dankeschön Party statt Der Bezirksvorstand hatte dazu auf die Wasserrettungsstation in Wet ter eingeladen Mit dabei war Carsten Schlepphorst als stellvertretender Lei ter Einsatz im DLRG Präsidium zustän dig für den Rettungssport Schlepp horst bedankte sich für das große Engagement den reibungslosen Ab lauf der Meisterschaften und die herz liche Gastfreundschaft Wir kommen immer wieder gern in den Bezirk Ha gen Ennepe Ruhr Bärbel Brünger Dank an fleißige Helfer werden die DLRG Einheiten am Samstag nicht mehr erneut alarmiert Für die DLRG Rheinland Pfalz hat sich bei diesem Einsatz gezeigt das die Kommu nikation zwischen den Gliederungsebe nen Bezirk und Landesverband gut funk tioniert und schnell auf aufwachsende Gefahren und Großschadenslagen re agiert werden kann Andreas Lerg Leiter Einsatz des Landesverbandes erklärt eine weitere Erkenntnis Es bewährt sich hier ein Paradigmenwechsel Anstatt bei der Anforderung von Einsatzkräften auf kurze und mittlere Distanzen einen nach einer starren StAN festgezurrten Wasserret tungszug en bloc loszuschicken ist ein modulares Konzept deutlich sinnvoller Es wird geschickt was gebraucht und ange fordert wird Im konkreten Fall bestand primär der Bedarf an Strömungsretter Trupps Eine weitere Erkenntnis Das Etablieren der Strömungsrettung hat sich ausge zahlt gerade auch bezüglich des Einsatz szenarios Hochwasser Immer mehr Gliede rungen verfügen über diese spezi ell für schnell fließende Gewässer ausge rüsteten und ausgebildeten Rettungs schwimmer Durch dicke Neoprenanzüge Prallschutzwesten Helme Schutzhand schuhe und Sicherheitsschuhe sind diese meist gesichert durch Leinen in der Lage in strömenden Gewässern einzugreifen Zudem können diese Einheiten durch Seiltechnik Aufbauten auch den Zugang beispielsweise zu von Hochwasser einge schlossenen Gebäuden schaffen Andreas Lerg red HOCHWASSEREINSATZ AM STAUSEE

Vorschau Lebensretter 3/2018 Seite 28
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