Lebensretter 3 2018 31 e insatz Der Beginn Zu Anfang gibt es meistens viele Ideen zu einem möglichen Produkt die aus ganz unterschiedlichen Quellen kommen Mal sind es Teilnehmer eines Lehrgangs die interessante Anregun gen liefern mal sind es Lehrteammitarbeiter des Bundesver bandes die nach Fortbildungen oder durch die Kommunikation mit Mitgliedern anderer Organisationen Ideen einbringen Aus diesen Ideen heraus muss natürlich erst einmal geschaut wer den ob und in welchem Bereich ein Produkt gegebenenfalls Anwendung finden kann Zudem schauen wir auch ob dieser oder ein ähnlicher Artikel schon im Sortiment der Materialstelle vorhanden ist Der Verlauf Am Beispiel des aktuell erhältlichen aufblasbaren Rettungsbret tes soll hier aufgezeigt werden welcher Weg beschritten wird bis der Artikel in der Materialstelle erhältlich ist Hinter dieser Idee steckte der Gedanke vor allem den vielen Gliederungen entgegenzukommen die nur wenig Raum haben um ihr Materi al zu lagern Damit jetzt aber nicht irgendein aufblasbares Brett genommen und dieses irgendwie DLRG tauglich gemacht wird hat sich die Leitung Einsatz zusammen mit den Bundesbe auftragten und der Leitung der Materialstelle darauf geeinigt für alle zukünftigen Artikel ein sogenanntes Anforderungsprofil zu definieren Aus diesem gehen alle Details hervor die ein Fachbe Unter anderem sind folgende Artikel im vergangenen Jahr durch den beschriebenen Prozess eingeführt worden auf blasbares Rettungsbrett aufblasbares Stand Up Paddling Board Fernglas Zoning Flaggensystem inklusive Mast und Bodenhülse Rettungsweste Marinepool reich an sein Produkt stellt Zudem werden technische Anforde rungen definiert und auch das Design soll entsprechend unseren Vorgaben umgesetzt werden Nachdem das Anforderungsprofil erstellt wurde nimmt die Ma terialstelle mit möglichen Herstellern Kontakt auf und leitet das ausgearbeitete Profil weiter Der Hersteller hat nun die Aufgabe für die DLRG bei Interesse ein Produktmuster zu erstellen das den Anforderungen entspricht Liegen Produktmuster vor stellt die Materialstelle diese dem Fachbereich zur Verfügung Den Praxistest kann im Fall des Ret tungsbrettes federführend der Fachbereich Wasserrettungsdienst durchführen Hierzu werden die Testobjekte innerhalb der Lehr teams des Bundesverbandes bei Lehrgängen oder an gesonder ten Testterminen ausgiebig erprobt Dabei wird versucht eine Vielzahl an realistischen Situationen abzubilden Die Ergebnisse aus den erfolgten Übungsszenarien werden in Testberichten gesammelt Alle Ergebnisberichte werden zum Schluss in einen finalen Abschlussbericht gesammelt Testberich te der Produkte die nicht im Sortiment der Materialstelle landen stehen im ISC allen Mitgliedern zur Verfügung Das soll als Hilfe stellung dienen wenn neues Material beschafft werden soll Ist der finale Testbericht fertiggestellt treffen sich Vertreter des Fachbereichs der Leitung Einsatz und der Materialstelle um das weitere Vorgehen zu besprechen Im Fall des Rettungsbretts fand eine Besprechung in Bad Nenndorf statt Hierzu wurde auch der Hersteller eingeladen der sowohl dem Anforderungsprofil ent sprach als auch in den praktischen Tests überzeugen konnte In einem finalen Gespräch wurden noch letzte Details bespro chen um das Ergebnis rund zu bekommen In der Materialstelle angekommen Ist das Produkt seitens des Fachbereiches und der Leitung Ein satz für gut befunden worden ist es Aufgabe der Materialstelle sich um die Produkteinführung zu kümmern Da steckt eben falls noch eine Menge Arbeit drin bis das Produkt letzten Endes den Weg in den Shop findet Bei der Artikelbeschreibung ist dann nochmals der Fachbereich gefragt Hier besteht seit circa einem Jahr eine deutlich engere Vernetzung sodass wir möglichst gute Beschreibungen für die Artikel erstellen können Nun könnte man meinen ist die Arbeit getan So war es viel leicht in der Vergangenheit Wir haben uns zur Aufgabe ge macht weiterzuentwickeln und nicht stehen zu bleiben Daher gehen wir mit unseren Artikeln nach etwa vier Jahren in die Revision und prüfen ob der Artikel so noch aktuell ist oder ob es Bedarf gibt den Artikel zu ändern oder gar komplett neu zu gestalten Auf diese Weise wollen wir weiter zukunftsfähig blei ben und aktuelle Produkte sowie Eigenentwicklungen voran treiben Jens Schmidt PRODUKTBESCHAFFUNG QUALITÄTS MANAGEMENT DER MATERIALSTELLE Produktvorschläge werden eingereicht durch Kunden DLRG Mitglieder Fachreferate auf Bundesebene Einsatz Medizin Ausbil dung und Verbandskommunikation Lieferanten Hersteller Materialstelle Einkauf Vertrieb Produktentwicklung und beschaffung VARIANTE 1 Produktvorschlag eines bereits vorhande nen Produktes das direkt aus dem Lieferantenkatalog geordert und gegebenenfalls gebrandet wird je nach Lieferfähigkeit circa drei bis sechs Wochen nach Auf tragsplatzierung verfügbar VARIANTE 2 Weiterentwicklung eines vorhandenen Produkts in eigener DLRG Produktion beim Hersteller circa zwei bis sechs Monate nach Auftragsplatzierung verfügbar VARIANTE 3 Neuentwicklung eines Produktes das auf dem Markt noch nicht existiert in eigener DLRG Pro duktion beim Hersteller circa sechs bis 18 Monate nach Auftragsplatzierung verfügbar Qualitätsmanagement Umfasst alle Maßnahmen die zur Verbesserung der Produkte und Prozesse beisteuern Vorgaben DIN Normen Auswertung der Reklamationsvorgänge Austausch mit Kunden und DLRG Fachbereichen sowie mit Lieferanten und Herstellern Ständige Weiterentwicklung Optimierung der Ver triebskanäle

Vorschau Lebensretter 3/2018 Seite 30
Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht.
Klicken Sie hier um zur Online-Version zu gelangen.