n iedersachsen IV Lebensretter 1 2019 Eine außergewöhnliche Gelegenheit Rettungsmöglichkeiten in Brandungs zonen zu testen bot sich der Vareler Wasserrettungsgruppe S des Wasser rettungszuges Friesland Anlass war eine noch fehlende Testreihe zum Verhalten von menschlichen Körpern bei verschie denen Wellenhöhen Im Rahmen der Tsunami Forschung woll te das Forschungszentrum Küste der Uni versität Hannover FZK in Zusammen arbeit mit dem Institut für Chemie und Biologie des Meeres ICBM der Univer sität Oldenburg hierzu Daten sammeln Dr Jan Schulz vom ICBM gleichzeitig Gruppenführer der Vareler Strömungsret ter im Wasserrettungszug Friesland nahm Kontakt mit Prof Dr Nils Goseberg vom FZK auf und bot die Mithilfe der Vareler Retter an Goseberg nahm das Angebot gerne an und nach dreimonatiger Vorbe reitungszeit machte sich die zwölfköpfige Gruppe aus Strömungsrettern Bootsfüh rern und Sanitätern mit ihrem Material auf den Weg in Richtung Hannover Ausgerüstet mit Bewegungs und Be schleunigungssensoren wurden die Strö mungsretter der Vareler DLRG im fünf Grad kalten Wasser des mit 310 Metern Länge weltweit größten Wellenkanals Wellen unterschiedlichster Höhe und In ten sität ausgesetzt Bis zu einer gewissen Wellenhöhe circa 75 bis 80 Zentimeter konnten die Strömungsretter den Wellen noch Stand halten doch bei noch höhe ren Wellen wurden die Einsatzkräfte bis zu 25 Meter mit den Wellen mitgezogen In der Brandungszone des eigens für die se Testreihe im Kanal aufgeschütteten Sandstrandes wurden diverse Rettungs szenarien geübt darunter das Schwim men durch die Brandungszone das Transportieren von Verletzten das Testen unterschiedlicher Schutzkleidungen oder das Ausloten der Grenzen von Rettungs mitteln wie Rettungsbrett oder Rettungs boot Auch das mitgeführte Sonar kam zum Einsatz und es wurden wichtige Erfah rungen bei der Verhinderung von Aus kühlungen von Strömungsrettern unter erschwerten Bedingungen gesammelt Mittels Reflektorkugeln auf den Helmen konnte ein Infrarot Kamerasystem die dreidimensionale Lage der Personen im Kanal aufzeichnen und über Körpersen soren wurden die auftretenden Kräfte Beschleunigungen und Bewegungen ge messen Diese Daten werden nun wis senschaftlich ausgewertet Sich aus den Versuchen ergebende neue Fragestellungen sollen im Sommer ge nauer untersucht werden eventuell wieder unter Beteiligung der Vareler Retter Zufrieden und mit vielen neuen Erkennt nissen kehrten die Teilnehmer nach zwei anstrengenden Tagen nach Hause zurück Ein großer Dank gilt den beiden Institu ten für die tolle Zusammenarbeit und die große Gastfreundschaft Peter Wilken Im Tostedter Freibad fand am 27 Januar eine Eisrettungsübung statt Hierzu tra fen sich die Einsatzkräfte der Ortsgrup pen aus Buchholz Lüneburg und Tostedt Im Mittelpunkt stand die Übung von ver schiedenen gefährlichen Szenarien Einsatztaucher der Ortsgruppen Buch holz und Lüneburg nutzten die Gelegen heit für Tauchgänge unter dem Eis Eine der Aufgaben war die Suche nach einer vermissten Person Die Strömungretter und das Jugend Einsatz Team aus Buchholz sowie die Tostedter Einsatzkräfte übten die Rettung einer im Eis eingebrochenen Person Margret Holste Sprecherin des DLRG Wasserrettungszuges des Landkreises Harburg warnte ausdrücklich vor dem Betreten der Eisflächen Gerade bei be ginnendem Frost oder Tauwetter bietet das Eis nur trügerische Sicherheit Ein Dank geht an die Samtgemeinde To stedt die in diesem Jahr trotz laufender Bauarbeiten die Nutzung des Freibades für die wichtige Übung gestattete TRAINIEREN FÜR DEN ERNSTFALL Fo to T ob ai s B ai er Jugend auf trügerischem Eis Große Übung im Wellenkanal Hannover STRÖMUNGSRETTER TRAINIEREN BRANDUNGSRETTUNG NDS LR 01 19 542851 indd 4 27 02 2019 10 19 24
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