18 Lebensretter 2 2019 Was bewirkt ultraviolettes Licht Zum besseren Verständnis ein kurzer Blick in die Physik Das von der Sonne ausgehende Spektrum elektromagnetischer Strah lung umfasst die Infrarot Strahlung Wärmestrahlung 800 3000 Nanometer nm das sichtbare Licht 800 400 nm und die ultra violette Strahlung 400 200 nm Letztere wird in die drei Wellen längen Bereiche UV C UV B und UV A Licht unterteilt Die energiereiche Ultraviolettstrahlung UV A und UV B ist in der Lage in die Schichten unserer Haut einzudringen sowie biolo gische Effekte in den Zellen und Schäden an der Erbinformation in den Zellkernen der Hautdeckzellen Keratinozyten und der Pigmentzellen Melanozyten auszulösen Tabelle 1 Die akute Überdosierung von UV B Licht führt zum Sonnen brand einer schmerzhaften Entzündung der Haut mit drei Schweregraden von Rötung Schwellung Überwärmung bis hin zur Blasenbildung mit Ablösung der Haut Bei wiederholter UV Belastung entstehen Schäden an den Erbinformationen der Zellen und die die Entstehung von Hautkrebsvorstufen hellem und schwarzem Hautkrebs fördern Veränderungen am binde gewebigen Fasergerüst der Haut führen zum Verlust von Elasti zität und zur beschleunigten Hautalterung Körpereigene Schutzmechanismen Eine der effektivsten Schutzreaktionen ist die Bildung von Me lanin in den Pigmentzellen als langsam zunehmende sichtbare Hautbräunung Das Pigment wird in den Melanozyten der Ba salzellschicht der Haut produziert und über Zellfortsätze an die benachbarten Hautzellen abgegeben Es legt sich im Zellinnern wie ein Schutzschild über die Zellkerne in deren Chromo somen die Erbinformationen der Zelle enthalten sind Die Energie der UV Strahlen wird in den Pigmentkörnchen absorbiert reflek tiert oder gestreut Dadurch werden die Chromosomen des Zellkerns geschützt Die Intensität der Pigmentbildung ist bei jedem Menschen ge netisch festgelegt Für die individuelle Neigung einen Sonnen brand zu entwickeln unterscheiden wir orientierend vier Haut bräunungstypen nach Fitzpatrick Tabelle 2 Die menschliche Haut ist in der Lage mit einer Zunahme der oberen Hornschicht auf wiederholte Sonnenbelichtung zu re agieren sogenannte Lichtschwiele Schäden an den Erbinfor mationen der Zellkerne werden durch Reparaturenzyme ent fernt Wenn diese körpereigenen Schutzmechanismen durch die Dauer und Intensität der Sonnenlichtbelastung erschöpft sind entstehen akute und chronische Lichtschäden Durch die konsequente Anwendung der ABC Schutzmaßnah men gilt es diese Schäden zu vermeiden Eine Hilfe zur Beurteilung der witterungsabhängigen UV Expo sition am Wasser ist zum Beispiel der regelmäßig aktualisierte UV Index der vom Deutschen Wetterdienst veröffentlicht wird http www uv index de Was ist beim Sonnenschutz zu beachten Textiler Sonnenschutz mit geeigneter Kleidung Durch ein hel les T Shirt aus Baumwolle können bis zu 20 Prozent der UV Strahlung direkt auf die Haut einwirken Die Durchlässigkeit er höht sich im feuchten Zustand auf bis zu 50 Prozent Dunklere und dicht gewebte Textilien bieten einen besseren UV Schutz Spezialbekleidung mit textilintegriertem UV Schutz der nach Waschgängen längerfristig bestehen bleibt wird von der DLRG Materialstelle angeboten Allerdings ist die Verwendung dieser Kleidung kein Ersatz für einen vernünftigen Umgang mit der Sonne Für einen wirksamen Augenschutz vor UV Stahlen müssen die Gläser der Sonnenbrille alle UV Strahlen bis zu einer Wellen länge von 400 Nanometern herausfiltern Diese Brillen sind mit der Aufschrift UV400 gekennzeichnet Für alle nicht durch Kleidung angemessen zu bedeckenden Hautpartien sollten abhängig vom individuellen Hautbräu nungstyp Sonnenschutzmittel verwendet werden um die auf die Haut einwirkende UV Strahlung abzuschwächen Die meis ten Mittel enthalten organische UV Filtersubstanzen von unter schiedlicher chemischer Struktur die in der Lage sind die UV Strahlung teilweise zu absorbieren Anstelle von chemischen UV Filtersubstanzen oder in Ergän zung dazu enthalten manche Sonnenschutzmittel einen physi kalischen Filter kleine Mikropigmente aus Titandioxid oder Zinkoxid Sie entfalten ihre Schutzwirkung überwiegend durch Fo to S as ch a W al th er TABELLE 1 Hautveränderungen durch UV Strahlen UV B Strahlung UV A Strahlung Länger anhaltende Bräune Sofortpigmentierung der Haut Sonnenbrand Polymorphe Lichtdermatose Sonnenlichtallergie Immunsuppression Akneartige Hautentzündung DNA Schäden im Zellkern Hautalterung Beruflicher Hautschutz hat durch die Präventionskampagne der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen Deine Haut Die wichtigsten 2 m2 Deines Lebens zu bewussterem Umgang mit Risikofaktoren geführt Die Chance durch Wissen und aktiven Hautschutz eine gesunde Haut zu bewahren ist ebenso für Freizeit und ehrenamtliche Aktivitäten unserer DLRG Mitglieder im Wasserrettungs dienst von hoher Bedeutung HAUTSCHUTZ FÜR WASSERRETTER Sicherer Aufenthalt im Sonnenlicht 18 19 Medizin LR 02 19 618365 indd 18 04 06 2019 12 40 27

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