m edizin Lebensretter 2 2019 19 eine Reflektion der UV Strahlung Obwohl die Partikel auch in tiefere Hautabschnitte gelangen können gelten sie als gesund heitlich unbedenklich Darüber hinaus enthalten viele kommerzielle Präparate haut schützende Zusatzstoffe um der UV Licht induzierten Bildung von entzündungsfördernden freien Radikalen entgegenzuwir ken Dazu zählen beispielsweise Antioxidantien wie Vitamin E Caroti noide Flavonoide DNA Reparaturenzyme aus Blaualgen extrakten und hautpflegende Wirkstoffe wie Dexpanthenol Die Sonnenschutzmittel werden in verschiedenen Darreichungs formen angeboten als Cremes oder Lotionen zum Teil wasser resistent als Spray Mikroemulsionen Fett und emulgator freie Gele besonders geeignet für Personen die eine zu Akne oder Sonnenallergie neigende Haut haben als Wachsstifte für die Lippen oder in moderner Formulierung in Liposomen ver kapselt Letztere zeichnen sich durch eine bessere Abriebfestig keit beim Schwitzen und nach Wasserkontakt aus Die experimentell ermittelte Schutzleistung der Produkte wird auf den Verpackungen von Sonnenschutzmitteln als UV B UV A Lichtschutzfaktor LSF oder SSF mit 15 20 25 30 50 und maximal 50 angegeben In Abhängigkeit von der Höhe ihres LSF werden sie einer Schutzkategorie niedrig mittel hoch sehr hoch zugeordnet Der Lichtschutzfaktor für UV B gibt an wie viel länger man sich mit geschützter Haut im Ver gleich zu ungeschützter Haut in der Sonne aufhalten kann Die individuelle Eigenschutzzeit bis zum Auftreten der ersten Anzei chen einer durch Sonnenlicht ausgelösten leichten Hautrötung sollte jeder für sich persönlich kennen Auswahl geeigneter Schutzmittel Bei der Auswahl der Sonnenschutzmittel sind verschiedene Fak toren zu berücksichtigen die zu erwartende Intensität und Dauer der UV Exposition die individuelle UV Lichtempfindlichkeit das Lebensalter Kinder Jugendliche Erwachsene der Hauttyp und Unverträglichkeiten von Inhaltsstoffen Im Allgemeinen sind Menschen mit heller Haut Hauttypen 1 und 2 deutlich lichtempfindlicher und sollten tendenziell höhere Faktoren LSF 30 oder 50 50 verwenden als Menschen mit stärker pigmentierter Haut Hauttypen 3 und 4 verwenden Hier können LSF 20 30 angemessen sein Die Einteilung gilt nur als grobes Raster Die individuelle UV Sonnenlichtempfindlichkeit kann mit dem Lebensalter bei gleichzeitig vorliegender Haut Erkrankung oder mit der Einnahme von Medikamenten variie ren Im Einzelfall ist die Beratung durch den Haus oder Hautarzt zu empfehlen Wie berechnet man die Schutzzeit Die Schutzzeit in Minuten ist gleich der Eigenschutzzeit in Minu ten mal dem Lichtschutzfaktor Für einen lichtempfindlichen Hauttyp 1 mit einer Eigenschutzzeit von circa zehn Minuten gilt bei Verwendung von Lichtschutzfaktor 30 Schutzzeit Eigen schutzzeit 10 Minuten x 30 300 Minuten Dies entspricht einer maximalen Schutzzeit bei optimaler Anwendung und der kor rekten gleichmäßigen Verteilung des Lichtschutzpräparates Bei einer geringeren Anwendungsmenge reduziert sich die Schutz zeit auf 100 bis circa 150 Minuten also orientierend maximal zwei Stunden Weitere Aspekte Nach dem Schwimmen oder Duschen und dem Abtrocknen der Haut ist der größte Teil der aufgetragenen Sonnenschutzmittel durch Wasserlöslichkeit und mechanischen Abrieb beseitigt Um die ursprünglich errechnete Schutzzeit wieder zu erreichen ist ein erneutes Aufbringen des Sonnenschutzmittels unbedingt notwendig Jedoch verlängert sich dadurch die anfänglich er rechnete Schutzzeit nicht Klinische Untersuchungen konnten zeigen dass selbst bei er fahrenen Anwendern die Verteilung der Lichtschutzmittel auf der Hautoberfläche gefährdende Lücken aufweist So werden Areale am Rücken die Hand und Fußrücken die Gelenkbeu gen die Rückseiten der Beine oft nicht ausreichend mit dem Präparat eingecremt Auch bei der Verwendung von Sprays sollte die Emulsion nach dem Aufsprühen gleichmäßig mit der Hand verteilt werden Fazit für die Praxis Praktiziere Sonnengenuss mit Köpfchen auch im Wasserret tungsdienst Sun smart nennen es die Australier mit dem ABC des Lichtschutzes Ausweichen Bekleiden Cremen Nutze regelmäßig das Angebot der Krankenversicherung für die Früh erkennungsuntersuchung bei Haus oder Hautärzten insbeson dere wenn Veränderungen an Pigmentmalen oder andere Haut veränderungen neu auftreten Dr med Dorothee Dill TABELLE 2 Hauttypen der Europäer Hautbräunungstypen nach Fitzpatrick Hauttyp Merkmal Klinische Erscheinung Eigenschutz ca in Minuten TYP 1 Nach Sonnenbe strahlung immer Rötung der Haut nie Bräunung Helle Haut rötliches Haar Sommer sprossen 10 20 TYP 2 Nach Sonnenbe strahlung immer Rötung der Haut wenig Bräunung Helle Haut blondes Haar 15 25 TYP 3 Nach Sonnenbe strahlung selten Rötung der Haut mäßige Bräunung Hellbraune Haut dunkelblon des Haar 20 35 TYP 4 Nach Sonnenbe strahlung nie Rötung der Haut gute Bräunung Braune Haut dunkles Haar 30 50 Fo to le st er m an s to ck a do be c om 18 19 Medizin LR 02 19 618365 indd 19 04 06 2019 12 40 31

Vorschau Lebensretter 2/2019 Seite 19
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