Lebensretter 3 2019 15 a ktuell Der Anlass der Pressekonferenz lieferte jedoch keinen Stoff für gute Nachrichten Denn in Deutschland so erzählt DLRG Presse sprecher Achim Wiese den Anwesenden ertranken in den ers ten sieben Monaten des Jahres mindestens 250 Menschen Dies sind zwar 29 Ertrinkungsfälle weniger als noch zu Beginn des Sommers 2018 doch Entwarnung könne es deshalb nicht ge ben meint Wiese und sagt Man kann es nicht oft genug sagen Die Zahl der Ertrunkenen ist nun mal sehr wetterabhängig Im Gegensatz zum Vorjahr waren der Frühling und der erste Som mermonat bislang doch eher verhalten und das spiegelt sich in den erfassten Zahlen wider Nicht immer können Unfälle im Wasser so glücklich wie in den beschriebenen Beispielen ausgehen Besonders an unbewach ten Badestellen im Inland kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen Dort verunglückten etwa 90 Prozent aller bekannten Ertrinkungsopfer mindestens 231 Insgesamt starben 131 Men schen in Seen und Teichen 76 in Flüssen jeweils neun in einem Kanal oder Bach fünf in Hafenbecken und eine Person in einem Graben In allen Hallen und Freibädern ertranken im Vergleich nur sechs Badegäste Dank des flächendeckenden Wasserret tungsdienstes an der Küste kam es an Nord und Ostsee bis zum Stichtag am 20 Juli zu einem Ertrinkungstoten weniger als im Vorjahr Insgesamt gab es bisher sieben Fälle davon einer in der Nord und sechs in der Ostsee Hauptgründe für das Ertrinken sind meist Alkohol Leichtsinn und Selbstüberschätzung Besonders Männer zwischen 20 und 35 Jahren neigen oft zu einem überhöhten Selbstbewusstsein und zu risikofreudigerem Verhalten auch als ungeübte Schwim mer oder gar Nichtschwimmer Etwa 80 Prozent aller Opfer wa ren dieses Jahr erneut männlich Somit zählen vor allem junge Männer neben Kindern und Senioren zu einer der größten Risi kogruppen Da ein simples Badeverbotsschild meist nicht ausreiche um Menschen vor dem Sprung ins unbewachte und vor allem unbe kannte Gewässer abzuhalten betont Achim Wiese in Haltern im mer wieder die Bereitschaft mit Kommunen und Landkreisen zusammenzuarbeiten Auch warnt der Pressesprecher vor wach senden Zahlen von Nichtschwimmern Besonders Kinder soll ten früh an das Wasser gewöhnt werden Jedoch können mitt lerweile nur noch etwa 40 Prozent aller Grundschulkinder sicher schwimmen so das Ergebnis einer repräsentativen forsa Um frage aus dem Jahr 2017 Eine erschreckende Tendenz wenn man bedenkt dass in den 90er Jahren noch rund 90 Prozent der Grundschüler sichere Schwimmer waren Paula Zeiler Dank des besonnenen Verhaltens des Kiters und der guten Zu sammenarbeit der Einsatzkräfte gelang die rechtzeitige Ret tung Im bayrischen Tettenhausen gab es im Juni einen erfolgreichen Einsatz in den Retter verschiedener Organisationen involviert waren An einem Sonntagmorgen fiel ein Angler von seinem Ruderboot ins Wasser des Tachinger Sees Umgehend infor mierte die Polizei alle umliegenden Einsatzkräfte von DLRG und Feuerwehr Des Presseberichts der Polizeiinspektion Laufen zu folge war die Suche erfolgreich Die Tauchergruppe der DLRG Traustein fand die vermisste Person schwer verletzt aber le bend im See Zu einer lebensbedrohlichen Situation musste es Anfang Au gust dank eines Großaufgebots an Rettern nicht kommen An einem Dienstagnachmittag erreichte die Einsatzkräfte der Not ruf dass zwei Personen im Watt vor Hooksiel feststeckten So fort rückten Feuerwehr Rettungshubschrauber Rettungsdienst Seenotretter und DLRG zum Einsatzort aus Die Mutter und ihre zwölfjährige Tochter standen vor der Nordseeinsel hüfthoch in einem Priel einem gefährlichen Wasserverlauf im Watt Da sich die beiden Urlauberinnen aus eigener Kraft nicht mehr befreien konnten wurden sie zunächst von den Rettern der DLRG vor Ort betreut Kurze Zeit später trafen weitere Einsatzkräfte ein und zogen mit dem Feuerwehr Schlauchboot die beiden Frauen aus dem Schlick Danach wurden die Rettungsschwimmer die zuvor die Urlauberinnen betreut hatten ebenfalls in Sicherheit gebracht Sie wurden vom Hubschrauber per Winde hochgezo gen und zum Ufer geflogen Laut der Nordwest Zeitung war dieser Einsatz nur einer von vielen in diesem Sommer denn zahlreiche Urlauber unterschätzen das Watt und die Gezeiten an der Küste Schlechte Nachrichten verkündet Auch am Halterner See glückt der Rettungseinsatz Die Ret tungsschwimmer bringen die junge Frau an Land wo sie sich in Ruhe von dem Schock erholen kann Während sich das Ret tungsboot dem Steg nähert werden die Wasserretter von etwa 15 Medienvertretern empfangen Zwar sind sie nicht Zeuge ei nes echten Einsatzes geworden aber die Übung lieferte gute Einstellungen für die Kameraleute Die Journalisten der öffent lichen und privaten Fernsehsender Presseagenturen und Radio stationen sind auf Einladung der DLRG Bundesgeschäftsstelle zum See an den nördlichen Rand des Ruhrgebietes gekommen Die Rettungsschwimmer aus Haltern lieferten den Medienvertretern tolle Aufnahmen Fo to P au la Z ei le r DLRG Pressesprecher Achim Wiese hatte eine traurige Bilanz zu verkünden Fo to P au la Z ei le r 14 15 Aktuell LR 03 19 644158 indd 15 03 09 2019 13 14 25

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