1Liebe Leserinnen und Leser in der heutigen Medienlandschaft finden negative Ereignisse in Windeseile ihre Verbreitung exem plarisch das Böschungsereignis von Nachterstedt Probleme in Lausitzer und Mitteldeutschen Alt kippenarealen und andere geotechnische Ereig nisse werden gern in einer Form verallgemeinert die sich in Aussagen vom Nichtbeherrschen von Böschungen und Kippen sowie von mangelndem Sicherheitsbewusstsein im Bergbau manifestieren 55 1 Punkt 3 BBergG fordert bereits bei der Zulassung eines Betriebsplanes dass die erforder liche Vorsorge gegen Gefahren für Leben Gesund heit und zum Schutz von Sachgütern Beschäftigten und Dritter im Betrieb eingehalten wird Neben bergbaulichen bautechnischen und wasserwirt schaftlichen Maßnahmen nehmen geotechnische Fragen einen breiten Raum ein Am Ende des Bergbauprozesses stehen die erfor derlichen Maßnahmen zum Beseitigen von Gefahren für die öffentliche Sicherheit die die Grundlage für die Beendigung der Bergaufsicht schaffen Gekippte und gewachsene Tagebauböschungen sind mit Hilfe eines breiten wis senschaftlich fundierten ingenieurtechnischen Spektrums zur Gewährleistung der bodenmechanischen und hydromechanischen Stabilität sicher zu bemessen Die Sicherheit ist rechnerisch nachzuweisen Aus den Untersuchungen zur Böschungs stabilität an Restlöchern ehemaliger Braunkohlentagebaue der Beurteilung der Verflüssigungsgefahr sowie der Gefahr von Setzungsfließen als der gefährlichsten Rutschungsart im Lausitzer und Mitteldeutschen Revier werden Technologien und Einsatzkriterien abgeleitet Mit ihnen werden gekippte setzungsfließgefährdete Bö schungen gesichert saniert und endgestaltet Als Grundtechnologie gewachsener Restlochböschungen soweit diese nicht im regulären Bergbauprozess erfolgt ist kommt die Abflachung zum Einsatz Sie erfolgt bis auf eine Böschungsneigung bei der die Standsicherheit und die hydromechanische Sicherheit dauerhaft ge währleistet sind Für die in der Phase des Grundwasserwiederanstiegs in den Kippenbereichen zu erwartenden Veränderungen werden ebenfalls umfangreiche Untersuchungen durchgeführt Eine der wichtigsten Voraussetzungen für alle Bewertungen ist die Ermittlung statistisch gesicherter bodenmechanischer Kennwerte Dieser Prozess beginnt mit der Planung der Felduntersuchungen und Probenahmen Für die Feld erkundung werden etablierte geotechnische Verfahren wie z B Drucksondierungen Kombinationsdrucksondierungen und oberflächengeophysikalische Verfahren wie Geoelektrik Gravimetrie und Tauchwellentomographie eingesetzt Nach der Probenahme stehen in speziell ausgerüsteten bodenmechanischen Laboratorien ebenfalls über Jahrzehnte entwickelte und etablierte Untersuchungs verfahren zur Verfügung Die im Labor ermittelten materialbeschreibenden Kennwerte wie Kornverteilungs kurve Kornform etc und zustandsbeschreibenden Kennzahlen wie Porenanteil und Dichte sowie Festigkeitsparameter werden gemeinsam mit den Ergebnissen der Felduntersuchungen komplex interpretiert Dies ist die Basis für die Ermittlung statistisch gesicherter Kennwerte als Eingangsparameter für die Standsicherheits berechnungen und damit die wesentliche Grundlage der vorgeschriebenen Standsi cherheitseinschätzungen bzw nachweise Neben den so gewonnenen Parametern 1 2015 Editorial World of Mining Surface Underground International Journal founded in 1902 Former Surface Mining Braunkohle Other Minerals Volume 67 2015 Published bimonthly No 1 January February 2015 ISSN 1613 2408 GDMB Verlag GmbH Publisher GDMB Verlag GmbH POB 1054 38668 Clausthal Zellerfeld Germany e mail redaktion gdmb de Editor in Chief DIPL ING JüRGEN ZUCHOWSKI Managing Editor DIPL ING CLAUS KUHNKE Editorial Staff DIPL MIN FRANK DETLEV LIESE ULRICH WASCHKI Printing Oberharzer Druckerei Fischer Thielbar GmbH 38678 Clausthal Zellerfeld Germany Title photo Kleinbergleute bei der Gewinnung von Columbit Tantalit Erzen aus der Verwitterungszone eines Pegmatits in Masisi Nord Kivu DR Kongo Foto Michael Priester S 39 W FAHLE Controlled slippage in the high cut of the coal operation on a sliding surface p 36
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