153Digitalisierung und Industrie 4 0 Die Folgen einer zunehmenden Digitalisierung werden besonders sichtbar an Arbeitsplätzen die in den Funktionsbereichen Produktion und Labor sowie Verwaltung und Marketing liegen In den Tätigkeits feldern der Prozess und Messleitwarten ist eine Tendenz der quali tativen Aufgabenanreicherung erkennbar die sich am Beispiel der Prozess leitwarten in Form eines steigenden Umgangs und der Analyse von Messdaten und aggregierten Informationen äußert Insbesondere Chemikanten sind Adressaten dieser Entwicklung Im Bereich des Con trollings lässt sich ein gegensätzlicher Trend beobachten Dort werden mithilfe von Softwaresystemen Buchungsvorgänge standardisiert und fragmentiert die zuvor von den Beschäftigten von der Rechnungsstel lung bis zur Freigabe vollständig übernommen wurden Die Folge dieser digitalen Automatisierung ist dass vor allem einfaches Verglei chen Abhaken Freigeben auf der Ebene der kaufmännischen Ange stellten verbleibt Bei Abweichungen werden die Buchungsvorgänge unmittelbar an Führungskräfte in den Verwaltungszentralen weiterge leitet und dort abgeschlossen Solche Entwicklungen strahlen in der Regel auch auf andere Bereiche wie den Vertrieb und die Auftragsver waltung aus Qualifizierung Die oben genannten Prozesse spiegeln sich in der Qualifizierungs und Kompetenzentwicklung der Beschäftigten wider So lassen sich für produktionsnahe Arbeitsfelder sowie in den Ausbildungsgängen ten denziell steigende Bedarfe im Bereich IT und Elektrotechnik feststel len Diese inhaltliche Verschiebung gründet sich auf der starken Digita lisierungstiefe der Produktion sodass die Anforderungen die heute an den Betrieb einer Anlage gestellt werden ohne digitale Unterstützung eigentlich nicht mehr zu erfüllen sind Das setzt ausgeprägte System kenntnisse und Prozesswissen voraus

Vorschau M. Vassiliadis // Digitalisierung und Industrie 4.0 Seite 153
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