198 Glasindustrie Beschäftigungsperspektiven Die bisherige Beschäftigungsentwicklung in der Glasindustrie lässt sich zu 3 Trends zuspitzen Dispan 2013 Erstens haben in den ver gangenen Jahrzehnten die Beschäftigtenzahlen absolut betrachtet kontinuierlich abgenommen von 65 500 im Jahr 2000 über 54 000 im Jahr 2012 auf rund 53 000 im Jahr 2016 BV Glas 2016 Zweitens kann ein sukzessiver Anstieg der Anteile fachlich bzw hoch qualifizierter Beschäftigter konstatiert werden der auf einen Arbeitsplatzabbau bei der An und Ungelerntengruppe und einen innerbetrieblichen Struk turwandel verweist Drittens zeichnet sich ein deutlicher demogra fisch bedingter Alterungsprozess ab der sich auch in den Betriebsrats gremien bemerkbar macht Deshalb wird in den kommenden Jahren ein Mangel an Nachwuchskräften befürchtet In den untersuchten Betrieben spiegeln sich diese Entwicklungen in sehr ähnlicher Weise wider In den Betrieben der Hohlglasherstellung und des Fertigungsunternehmens von Einscheibensicherheitsglas zeichnet sich ein kontinuierlicher Beschäftigungsabbau sowohl bei Facharbeit als auch vor allem bei An und Ungelernten im Bereich der Produktion ab Grund hierfür ist das steigende Automatisierungs niveau der Herstellungsprozesse das auch mit der beschriebenen Höherqualifizierung einhergeht Lediglich in Nischen wie der Altglas aufbereitung bei der Glasbehälterherstellung oder bei Qualitätskont rollen sowie Bestückung sei mit einem stabilen Beschäftigungsseg ment für einfache Arbeitsplätze zu rechnen allerdings in einem sehr geringen Umfang Ein anderes Bild zeigt sich indes bei dem Fertiger von Frontscheiben Verbundglas wo ein Anstieg von Arbeitsplätzen für An und Unge lernte erkennbar ist wenngleich auf geringem Niveau Diese Entwick lung ist zum einen auf den steigenden Bedarf der Kunden nach mit Modulen ausgestatteten Frontscheiben zurückzuführen die manuelle

Vorschau M. Vassiliadis // Digitalisierung und Industrie 4.0 Seite 198
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