31Digitalisierung und Industrie 4 0 und müssten dereguliert werden Das trifft jedoch nicht zu Zwar kann es sein dass bestimmte Regelungen angepasst werden müssen Ein Wegfall oder ein Zurechtstutzen auf ein substanzloses Rahmenwerk würde eindeutig nur auf den Gewinn von Vorteilen für die Arbeitgeber zielen und die Arbeitnehmer größerer Willkür ausliefern Derartige Pläne werden die Gewerkschaften nicht akzeptieren Der Erhalt der Arbeitskraft die Gesundheit der Beschäftigten und die Möglichkeit für sie die Arbeitswelt mitzugestalten muss auch durch eine moderne gesetzliche und tarifliche Rahmensetzung weiter garantiert werden So lässt der bestehende Rahmen des Arbeitszeitgesetzes entgegen vie ler Behauptungen ausreichend Gestaltungsspielraum für notwendige arbeitsorganisatorische Anpassungen Das Leitbild des Gesetzes der Schutz der Beschäftigten vor gesundheitlicher Überforderung ist auch für die Entwicklung hin zu Industrie 4 0 richtig gesetzt Die Grenzen die das Gesetz setzt basieren auf im Laufe von Jahrzehnten gewonne nen arbeitsmedizinischen Erkenntnissen die auch vor dem Hinter grund einer zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung ihre Gültig keit behalten Wie notwendig auch in Zukunft eine Gestaltung der Arbeitswelt durch Betriebsräte Gewerkschaften und den Gesetzgeber ist zeigt ein Blick auf vier Themenfelder die bereits heute die Arbeits bedingungen der Beschäftigten mitbestimmen Neue Technologien neue Belastungen Die neuen Technologien bieten im Hinblick auf die Belastung bei der Arbeit große Chancen bringen aber auch das Risiko neuer Belastun gen mit sich Im Zuge der Automatisierung können z  B Roboter mono tone schmutzige und körperlich anstrengende Arbeiten übernehmen Der Einsatz von modernster Informations und Kommunikationstech nologie macht Wartungs und Reparaturarbeiten planbarer und hilft so Stresssituationen wie etwa den unerwarteten Ausfall einer Ma schine zu verringern

Vorschau M. Vassiliadis // Digitalisierung und Industrie 4.0 Seite 31
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